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UMBAU
/ SELBSTBAU TEIL2 |
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| Tfz-Abstellanlage, Drehscheibe und Heizlokgleis | ||||
Ein
grenzüberschreitender Einsatz der Triebfahrzeuge ist am Grenzübergang
„Grenzbach“ nicht vorgesehen. Vielmehr werden die betreffenden
Züge in Richtung CSSR in Grenzbach auf Lok der CSD umgespannt. In
Grenzbach ist eine Abstellanlage für auf ihre Rückleistung wartende
Tfz beider Bahnverwaltungen vorgesehen. Zu Zeiten, da die Dampfloks verkehrsbestimmend
waren, hatte Grenzbach ausschließlich regionale Bedeutung. Aufgrund
des damals vorherrschenden P8-Einsatzes war die vorhandene 18m-Scheibe
betrieblich ausreichend, die in den 70-er und 80-er Jahren den Dampfbetrieb
in der Oberlausitz bestimmenden 52 bzw. 52.80 können aber in Grenzbach
nicht gedreht und auch nur in Gleis 4a bzw. 6c abgestellt werden. Dies
entspricht durchaus auch dem Vorbild: Auch im BW Zittau konnten 52-er
nicht gedreht werden, sondern mussten zum Wenden nach Pethau außerhalb
von Zittau. Alle Diesellok, auch die 132, können uneingeschränkt
gedreht werden. Über die Bühne überstehende Pufferbohlen
usw. sind ja durchaus vorbildgerecht. Die Realisierung der Drehscheibe
im Modell entwickelte sich zu einer unendlichen Geschichte: Zunächst
dachte ich an eine HAPO-Scheibe. Mehr durch Zufall stieß ich auf
ein Bild einer N-Drehscheibe der dänischen Firma HELJAN, vertrieben
durch CONRAD - konkurrenzlos günstiger Preis von rund 15 Euro für
einen Bausatz ohne Antrieb. Scheibendurchmesser 250 mm - das lies in mir
den Gedanken der Verwendbarkeit in TT aufkommen. Bestellt, den Verlust
bei Unbrauchbarkeit für TT würde ich verschmerzen können.Nach
rund einer Woche hielt ich das Teil in der Hand, erster Eindruck: brauchbar.
Anleitung in Englisch - na ja, bei den wenigen Teilen wird es auch so
gehen. Zunächst wurde die Bühne zusammengebaut, die Konstruktion
ist im Detail nicht besonders glücklich und das Plastmaterial ist
minderwertig und spröde. Die Bühne besitzt keine Laufräder
sondern Gleitstücke, die auf einer in der Scheibengrube befindlichen
Laufschiene gleiten. Diese Gleitstücke sollen auch das Kippeln der
Bühne verhindern, allein die Montage lässt keine vernüftige
Positionierung dieser Gleitstücke an der Bühne zu, da entsprechende
Anschläge fehlen. So kann man die Bühne eigentlich nur auf gut
Glück montieren und nach dem Trocknen feststellen, dass sie kippelt.
Natürlich hat sie bei mir gekippelt. Die Bühnenlänge liegt
bei ca. 230 mm - damit entspricht sie etwa einer großen 26-m-Scheibe.
Das Schwellenrost passt problemlos auf die Bühne, für einen
seitlichen Laufsteg ist aber kein Platz mehr. Entsprechende Laufstege
wurden beidseitig der Bühne angebracht, entstanden aus farblich behandelten
Bretterimitationen der Fa. AUHAGEN. Für den Aufbau einen Bedienstandes
für den Scheibenwärter wurde der Laufsteg einseitig verbreitert.
Dies ist auch deshalb notwendig, um die Bühne mit einer A- und einer
B-Seite optisch sichtbar auszustatten, da die Stromzuführung zum
Bühnengleis die Vorschaltung eines Polwenders erfordert. Unbrauchbar
ist die Stromzuführung zum Bühnengleis über Schleifer an
der Bühnenachse und ebenso das Antriebskonzept „Kraftübertragung
mittels geknoteten Seiles“, einer Zeltschnur nicht unähnlich.
Ich wollte das mittels eines hochuntersetzten Getriebemotor lösen,
nur zum Anflanschen an die Drehscheibenwelle ist diese zu kurz. Kreisrunde
Leiterbahnen in der Grube zur Stromversorgung der Bühne hatte ich
fertig, aber eine vernünftige Lösung für eine geometrisch
exakte Positionierung sowie eine betriebssichere und dauerhafte Befestigung
der Schleifer an der Bühne hab ich nicht gefunden. Je länger
ich über Stromversorgung und Antrieb der Bühne nachdachte, wuchs
in mir die Überzeugung, dass das mit der HELJAN-Scheibe wohl nichts
werden wird ...Nun ja, die H0m-Scheibe von PECO rückt ins Blickfeld.
Braucht natürlich wieder Anpassungen am Anlagenteil 1, der Ausschnitt
für die HELJAN-Scheibe war ja schon drin. |
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Entscheidung für die H0m-Scheibe aus dem Hause PECO. Nur, nicht jeder Händler führt PECO-Material, in Deutschland im Vertrieb von WEINERT. Der Preis hält sich mit 52,80 Euro als UPE (2005) in Grenzen, natürlich kein HELJAN-Preis. Aber wir haben ja gerade mal wieder gelernt, dass "was nix kost, das is' auch nix". Guter Bausatz, hohe Passgenauigkeit, hochwertiges Material. Die Bühne der PECO-Scheibe hat eine Länge von 151mm (entspricht einer 18m-Scheibe beim Vorbild), damit ist sie gegenüber dem HELJAN-Modell geradezu ein optischer Zwerg. Aber - sämtliche z.Z. handelsübliche Diesel-Sechsachser passen drauf. Die großen Dampfloks können in Grenzbach halt nicht gedreht werden. Die Scheibe kann, wie die meisten Vorbilder in Deutschland, mit offener Grube oder aber mit einer nachgebildeten Stahlplatten-Komplettabdeckung" gebaut werden. Der Beschreibung ist zu entnehmen, dass das eine für den Alpenraum typische Bauform ist. Vermutlich wegen der großen Schneemassen. Ich hab mich für die Komplettabdeckung entschieden - ist mal optisch was ganz anderes. Da ja der Ausschnitt für die HELJAN-Scheibe schon "drin" war, war der Ausschnitt durch Einsetzen eines Ringes in Plattenstärke entsprechend zu verkleinern. |
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Eingesetzter
Ring als Adapter für die im Bau befindliche PECO-H0m-Drehscheibe.
Um die Höhendifferenzen auszugleichen, sind die Strahlengleise nochmals
entfernt. Im Bild rechts ist die Drehscheibengrube probeweise eingesetzt. |
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Die Scheibenbühne lässt sich problemlos montieren. Spätestens jetzt muss die Entscheidung für oder wider offene Grube fallen. In der Bauanleitung wird die Farbgebung der Einzelteile vor der Montage empfohlen. Ich hab in der Vergangenheit weitestgehend immer die fertigen Baugruppen montiert und hab das hier auch so gehalten. Beim PECO-Modell erfolgt die Stromzuführung zu den Bühnengleisen überGleitbahnen in der Grube und gefederte Schleifer. Zu beachten ist, dass aufgrund dieser Bauweise die Bühne innerhalb eines bestimmten Bereiches nicht mit Strom versorgt werden kann. |
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| Nach
der Lackierung der Bühne wird es Zeit, sich um den Antrieb zu kümmern.
Vorgesehen war ein hochuntersetzter Getriebemotor. Für die Kraftübertragung
zur Bühne ist ein Wellendurchmesser von 4mm zwingend. Die bei CONRAD
erhältlichen Getriebemotoren mit einer infragekommenden Drehzahl <5
min^-1 haben aber alle 6mm Wellendurchmesser – und ich keine Drehbank,
um mir einen Adapter anfertigen zu können. Aber es gibt dort auch unter
dem Stichwort „Variogetriebe“ einen Stirnradgetriebebausatz,
der recht viele verschiedene Untersetzungen zulässt. Beschrieben ist
eine Untersetzung bis 1 : 1125, aber mit etwas Überlegung lässt
sich auch 1 : 5625 realisieren. Bei einer Motordrehzahl von rund 10000 min^-1
wären das rund 30 Sekunden für eine komplette Drehung der Bühne,
wem das noch zu schnell ist, kann problemlos unter Zuhilfenahme der Bauteile
eines 2. Getriebebausatzes die Drehzahl weiter senken. Leider ist das Stirnradgetriebe
alles andere als ein Leisetreter, auch Schmiermittel helfen da wenig.Der
Durchmesser der Getriebewellen liegt bei 3mm – um die erforderlichen
4mm der Bühne zu erreichen, wir ein 4mm-Messingrohr mit 3mm Innendurchmesser
auf der Abtriebswelle fixiert. Hier ist neben Kleben mit 2-Komponenten-Kleber
oder - nach Durchbohren der Wellen – eine Kopplung mittels Splint
o.ä. möglich, ich habe mich für die Verbindung der Wellen
mittels Schrumpfschlauch entschieden. So bleibt die Trennbarkeit (natürlich
unter Preisgabe des Schrumpfschlauches) erhalten.Der Motor läuft mit
maximal 4,5 Volt Gleichstrom und zieht laut Beschreibung ja nach Belastung
0,15 bis 3A. Ich verwende zur Stromversorgung ein altes PC-Netzteil (ATX
mit 3,3V-Ausgang).Zurück zur Bühne: Nach dem Trocknen Montage
der gefederten Stromabnehmer und der Schienenprofile. Vor der Montage der
Bühne in der Grube sollten die Gleitflächen im Drehstuhl und der
Laufschiene in der Grube dringend mit säurefreiem Getriebefett versorgt
werden. Thema Stromversorgung: Wie schon kurz erwähnt, hat das Modell
einen integrierten Polwender. Die Verkabelung ist problemlos, dazu sag’
ich hier nichts.Für das Getriebe, das integrierte Haltewinkel besitzt,
ist noch eine Befestigungsmöglichkeit am Anlagenunterbau zu schaffen,
je nach Bauweise des Unterbaus muss hier wohl jeder Modellbauer eine eigene
Lösung finden. Für meinen Teil hab ich Plastprofile und Winkel
mit Langloch zur Feinjustierung verwendet.Nun ist der ersehnte Augenblick
gekommen – Funktionsprobe. Abschließend die Verlegung der Zufahrts-
und Strahlengleise. Dass dabei insbesondere auf eine genaue Übereinstimmung
der Schienenoberkante zwischen Bühne und Strahlengleisen zu achten
ist, versteht sich von selbst. Auf dem Grubenrand werden die Schienenprofile
abschließend mittels 2-Komponenten-Kleber fixiert.Nunmehr steht der
Inbetriebnahme der Tfz-Abstellanlage in Grenzbach nichts mehr im Wege. Wirklich
ein schönes Teil, das ich gern weiterempfehle. Für denjenigen,
der mit der 18m-Scheibe leben kann oder für eine größere
Scheibe keinen Platz hat, eine überdenkenswerte Alternative zur FLEISCHMANN-Scheibe.
Hier noch einige Zahlen zur „Kalkulation“ für evtl. Interessenten:Kaufpreis
Bausatz – 52,80 EuroAntrieb (Variogetriebe) – 6,95 EuroKleinmaterial
aus der Bastelkiste. Damit zirka 30% der Fleischmannscheibe. Schade nur, dass ich nicht
gleich die PECO-Variante gewählt habe, sondern stattdessen den Umweg
über das unbrauchbare HELJAN-Teil gegangen bin. |
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| Da die
Drehscheibe manuell gesteuert wird, konnte die Winkel der Strahlengleise
flexibel gewählt werden. Geschottert wurde abweichend von den Streckengleisen
im Bereich der Abstellanlage mit ausgesiebten Vogelsand, der mit eingefärbten
Kleber fixiert und auch nach dem Trocknen des Klebers nochmals farblich
behandelt wurde. Hier geht es vor allem um die Nachbildung von abgetropftem
Öl von abgestellten Tfz. Die Drehscheibe soll für den Arbeitsplatz des Drehscheibenwärters einen geschlossenen Bedienstand, der aus Teilen aus der Bastelkiste gefertigt wird, erhalten. Im Zusammenhang mit der Drehscheibe noch einige Bemerkungen zur Tfz-Abstellanlage. Die Abstellanlage ist die Folge einer „Vernuftplanung“ – natürlich denkt man bei der Anlagenplanung zuerst an ein BW mit Rundschuppen, wenn man sich mit dem Thema „Drehscheibe“ auseinandersetzt. So ein Rundschuppen hat aber einen erheblichen Platzbedarf, der aber einfach nicht zur Verfügung stand. Nicht besser sieht es mit einem größeren Rechteckschuppen aus, ohne 3-Wege-Weichen, die es für TT bisher bei Tillig nicht gibt, geht da auch nicht viel. Also war die Abstellanlage ohne Lokschuppen die Konsequenz und eine Lösung, mit der ich gut leben kann. Die Wärmeversorgung des Bahngeländes von „Grenzbach“ erfolgt mittels einer der bei der DR allgegenwärtigen Heizlokomotiven. Da Grenzbach keine Infrastruktur zur Dampflokrestaurierung besitzt, kommen als Heizlokomotiven nur streckentaugliche Dampflok des nächstgelegenen BW’s in Frage. Die Zu- und Rückführung der Loks erfolgt vor Planpersonenzügen. Übrigens, auf die Idee mit der Heizlok kam ich, als ich über die weitere Verwendung meiner 01 aus der ersten Serie nachdachte.Zu einem Heizlokgleis gehört u.a. ein Heizkamin. In 1:120 gibt es ein Modell von HEICO. Mein Heizlokkamin entstand im Selbstbau, kein großer Aufwand, Messingprofile von CONRAD. Mehr wird nicht gebraucht. Die Frage „Löten oder Kleben“ muss jeder für sich selbst beantworten. Im Falle meines Modells habe ich mich für Kleben entschieden, da eine mechanische Beanspruchung nach dem Bau wohl im Normalfall nicht besteht. Auch die Verbindungsflächen der einzelnen Bauteile sind nicht allzu klein, so dass mittels Sekundenkleber eine zufriedenstellende Haltbarkeit erreicht wird. Entscheidet man sich für „Löten“, sollte man aber mit Flamme löten. Bei der Auswahl der zum Bau benötigten Profile sollte man immer das 1:120 im Kopf haben: Zum Beispiel 2mm-Doppel-T-Profile sind im Orginal 24cm-Träger, ganz schön wuchtige Teile. Also, weniger ist oft mehr. Um die einzelnen Teile auch wirklich rechtwinklig verbinden zu können, empfiehlt sich die Anfertigung einer entsprechenden Lehre mit innenliegendem rechten Winkel.Ergänzt wird der Heizlokstand mit einem Schürgeräteständer. Von einigen Klein- bzw. Kleinstserienherstellern werden entsprechende Bausätze durchaus preisgünstig angeboten werden. Auch der im nachstehenden Bild sichtbare Ständer entstammt einer Auktion in einem bekannten Internet-Kaufhaus. Die Montage (in diesem Fall wurde das Gerüst gelötet) schafft man auch als ungeübter Modellbauer. Zum Tfz-Abstellanlage gehört auch unbedingt eine Wasserentnahmemöglichkeit, zum einen, um den Tenderwasservorrat der Heizlok ergänzen zu können, zum anderen aber auch, um bei Dieselloks mit Heizkessel und bei den auf der Nebenbahn eingesetzten Triebwagen Frischwasser nachfüllen zu können. Dazu gibt es 2 Oberflurhydranten. Modell-Hydranten sind im AUHAGEN-Bausatz „Laderampe“ enthalten, können aber bei AUHAGEN auch per email als Einzelteilsendung geordert werden. Ein angeschlossener Schlauch kann z.B. aus der Isolierung von Klingeldraht entstehen. Zum Schluss noch ein Aufenthaltsraum für den Kesselwärter. Ein alter Reisezugwagens leistet hier gute Dienste. Vom Fahrgestell sind die Achshalter zu entfernen, einige Fenster von innen abdecken, Kamin für einen Kanonenofen, alles etwas altern, fertig. Auf gleiche Weise können vorbildgerecht auch Abstellschuppen aus alten G10- (Flachdach-) Güterwagen entstehen. |
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| ©2004 Burkhardt Köhler |