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INHALT "K-ZUG"
   
 

KATASTROPHENZÜGE DER DR

 
 
DIE K-ZUG-FUNKTIONSWAGEN
WASSERWAGEN
 
Thomas Dießner schreibt in seiner Broschüre zum Thema "K-Züge" dass im RAW Engelsdorf zur Verfügung der K-7 (Halle) und K-9 (Leipzig) ein 4-achsiger Kesselwagen als Wasserwagen "für hohen Trinkwasserbedarf" vorgehalten wurde. Das Wasser des Wagens sei zur Erhaltung seiner Frische ständig umgewälzt worden.
Irgendwie klingt das schon ziemlich abenteuerlich und keiner der mir bekannten und am Thema "K-Zug" interessierten Leute hat von einem derartigen Wagen tatsächlich etwas gehört oder hat besagten Wagen gar gesehen...
 
Die Realisierung des Trinkwassernachschubs für einen im Einsatz befindlichen K-Zug wäre wohl bereits wenige Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges mit zum Trinkwassertransport geeigneten militärischen Kfz um ein Vielfaches einfacher gewesen als die ständige Vorhaltung eines solchen schienengebundenen Wasserwagens mit der arbeitsintensiven Notwendigkeit der regelmäßigen Wasserwälzung, um den hygienischen Anforderungen für Trinkwasser gerecht zu werden. Die Zweifel am Vorhandensein der Wasserwagen werden noch dadurch erhärtet, dass zur Deckung des Wasserbedarfs der K-Zug-Einheiten die Aufnahme und Aufbereitung von Oberflächenwasser ausdrücklich möglich war...
 
Und dann beschreibt Thomas Dießner noch auf einen 2-achsigen Wasserwagen zur Verfügung des K-14 am Standort Jerichow.
Ja - diesen Wagen gab es wirklich - aber die Sache war etwas anders, als von Thomas Dießner beschrieben.
Es gab am Standort Jerichow nicht nur besagten 2-achsigen Kesselwagen, sondern, dem Kesselwagen zugeordnet, einen bzw. zwei Garätewagen. Heimat-Bww der Wagen war Seddin.
Der Verein Salzwedeler Dampflokfreunde konnte mit einigen Informationen aufwarten.
Der Wasserwagen und die zwei zugehörigen Gerätewagen waren vor allem wegen der unmittelbaren Nähe zum Wasserübungsplatz der NVA an der Elbe in Jerichow gemeinsam mit dem K-14 hinterstellt. Die Vorhaltung in Jerichow erfolgte aber weniger als Beistellwagen für den K-14, sondern als Trinkwasserversorgungseinrichtung auf dem nahegelegenen Truppenübungsplatz (in einer wasserarmen Gegend... )
Wegen des in beiden Fällen identischen Bestellers, die NVA, liegt es nahe, dass die beiden Garnituren eisenbahngeschichtlich "verheiratet" wurden, aber nicht miteinander "leiert" waren und die Einsatzhintergründe keine Schnittpunkte miteinander hatten.
Der Kesselwagen der Bauart Zh trug die Wagennummer 40 50 947 6102-1. Er hatte ein Fassungsvermögen von 20000 Litern.
 
 
 
 
Das Foto zeigt den ehemaligen Wasserwagen 40 50 947 6102-1 - nunmehr mit Brauereiwerbung...
 
 

 

 
  Der (bzw. einer der) Gerätewagen trug die Nummer 21 50 140 1067-6 - er war zum Zeitpunkt der Übernahme durch den Verein aus Salzwedel bereits verschrottet. Er trug die Bezeichnung "Gos" und war daraus folgend ein "geschlossener Regelwagen mit mindestens 8 Lüftungsöffnungen, einer Ladelänge unter 12m, einen Laderaum von 70 Kubikmetern, geeignet für 100 km/h".
Dieser "Beschreibung" entsprechend dürfte es sich um einen von der DR aus DB-Beständen erworbenen DB-Gbs handeln. Der Wagen hat sein "güterwagenfarbenes" rotbraun auch als Bahndienstwagen behalten.
 
     
 
 
 
Während einer Fotozug-Veranstaltung im Mai 2009 konnte ich in Markersbach einen solchen Gos aus dem Museumsbestand des Eisenbahnmuseums Schwarzenberg fotografieren.
 
     
  Bezüglich des eventuell vorhandenen 2. Gerätewagens gibt es bisher keinerlei Angaben...
Über die Beladung des Gerätewagens lässt sich ebenfalls nur spekulieren. Als die Salzwedeler Dampflokfreunde auf den "K-Zug-Kessel" aufmerksam wurden, war der Gerätewagen bereits verschrottet.
Man kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass sich in besagtem Wagen insbesondere Schlauchmaterial, Pumpen (Tragkraftspritze) und ähnliche Dinge befanden.
 
     
  Stellt sich bezüglich der früheren Einsätze noch die Frage nach einem geeigneten Begleiterwagen. Von einem der Garnitur zugeordneten "Reisezug-Bahndienstwagen" gibt es keinerlei Ansatzpunkte...  
     
  Der Kesselwagen wurde am 11.04.1994 von den Dampflokfreunden Salzwedel von der DBAG käuflich erworben. Der Kessel ist derzeit grün lackiert und mit Werbung einer Brauerei versehen - in diesem Zustand ist er noch heute in Saltwedel vorhanden.  
     
 
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©2018 Burkhardt Köhler