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TT-TAUGLICHKEIT VON MODELLEN ANDERER NENNGRÖSSEN
 
 

Damit wir uns gleich richtig verstehen, hier geht ausschließlich um Gestaltung der Anlage. Und das Thema "bewusste Verwendung von Gleismaterial kleinerer Nenngrößen für Schmalspurbetrieb" bleibt außen vor. In diesem Metier habe ich keinerlei modellbauerische Erfahrungen - deshalb bin ich diesbezüglich "lieber ruhig". Völlig abgelehnt werden durch mich aber solche Projekte, bei denen z.B. auf H0-Anlage neben H0-Gleis auch TT-Gleise verlegt sind und auf diesen eingesetzte normale TT-Modelle als Schmalspurbahn deklariert werden ... Umbau von H0m-Schmalspurmodellen unter Verwendung von z.B. TT-Fahrgestellen ist natürlich o.k., aber so was keinesfalls.
Nicht alles, was man für den Aufbau und die Ausgestaltung seiner Anlage braucht, gibt es auch im Zubehörhandel in der erwarteten Qualität und in der benötigten Nenngröße. Und häufig muss man die Frage "Ist wirklich TT drin, wo TT drauf steht" statt mit JA mit einen vorsichtigen JEIN oder auch einem klaren NEIN beantworten. Andererseits gilt diese Aussage natürlich nicht nur für TT, sondern auch für die anderen Nenngrößen. Also Fluch und Segen gleichzeitig - Die Kunst ist nur, das passende zu finden. In den Katalogen der Hersteller steht dazu recht wenig. Hilfreich für die Auswahl brauchbarer Modelle sind immer Bilder von Modellbahnanlagen in der Modellbahnpresse. Hilfreich natürlich auch die Informationsgewinnung aus dem Internet - nur bitte nicht bei ebay. Da kann man kaufen, wirkliche gute Informationen wird man dort aber nur in seltenen Fällen bekommen. Gute Informationen kann man natürlich auch auf sog. Foren und Plattformen im Internet zum Thema "Modelleisenbahn" erhalten. Viele Verleger von Modellbahn-Presseerzeugnissen haben auf ihrer Internetpräsenz ein solches Forum und unter "LINKS" sind auch einige davon aufgelistet. Speziell für TT gibt es noch das "TT-BOARD", eine rein private und unabhängige Plattform für Freunde des Maßstabes 1:120. Dort kann man die treffen, die wirklich etwas zu TT sagen können.

 

Hier nun spezielle Erfahrungen von mir, und auch gleich einige unumstößliche Grundsätze:

ALLES, WAS NAH ANS ROLLENDE MATERIAL KOMMT MUSS MASSSTÄBLICH STIMMIG SEIN. KEINESFALLS FIGUREN UND FAHRZEUGMODELLE ANDERER NENNGRÖSSEN VERWENDEN !

DIE PROPORTIONEN NEBENEINANDER STEHENDER MODELLE MÜSSEN ÜBEREINSTIMMEN; ENTSCHEIDEND IST NICHT, WAS AUF DER VERPACKUNG STEHT, SONDERN DIE OPTISCHE WIRKUNG !

GUTE ERFAHRUNGEN hinsichtlich Gebäudemodellen habe ich mit Bausätzen aus FALLER’s HOBBY-Reihe. Die Bausätze haben den Vorteil eines sehr guten Preis-Leistungsverhältnisses und entsprechen mit ihren Proportionen recht gut den TT-Modellen von AUHAGEN. Man soll sie nur nicht gerade neben sehr feingliedrig gestaltete Modelle wie „Umgebindehaus“ oder „Mühlenweg“ platzieren.
Lange hab ich nach einen halbwegs repräsentativen Modell für das Empfangsgebäude in Grenzbach gesucht. Bei AUHAGEN hab ich nichts gefunden, „Klingenberg-Colmnitz“ war mir moralisch zu verschlissen und die anderen Modelle waren mir zu klein. Ich wollte ja nicht den Dorfbahnhof von „Kleinkleckersdorf“ nachbilden.... Fündig wurde ich bei FALLER – die „Hauptpost“ – als TT-Modell deklariert – kann sehr gut auch als Bahnhofsmodell dienen. Allerdings – hinterher ist man immer schlauer – so ganz im Maßstab 1:120 ist es wohl nicht, eher 1:100. Der Bausatz besteht aus 330 sehr passgenauen Teilen, der Zusammenbau ist eine Lebensaufgabe. Trotzdem, ich kann’s empfehlen, wenn man die benachbarten Gebäude auch entsprechend auswählt.

Genau umgekehrt liegen die Verhältnisse bei den AUHAGEN-Modellen „Umgebindehaus“ und „Mühlenweg“. Als reine TT-Modelle deklariert, passen diese sehr feingliedrigen Modelle eher zu Modellen der Nenngröße N. Selbst neben TT-Modellen, die auch von AUHAGEN kommen (z.B. der Reifenhandel / Feuerwache), sind die Proportionen nicht stimmig.

 
Bhf Grenzbach = FALLER, TT-Modell "HAUPTPOST"
 
Feuerwache = VOLLMER, HO-Modell "DORFFEUERWACHE"
 
Im direkten Vergleich: FALLER-TT-Modell "Hauptpost" als Bhf Grenzbach und AUHAGEN-TT-Modell "Umgebindehaus". Das Einfamilienhaus links ist aus dem FAller-H0_Hobby-Programm.
 
Nochmals der Vergleich. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr spreche ich dem Umgebindehaus den Maßstab 1:120 ab. Ist wohl mehr was für N.
     

Eine gewisse Vorliebe hab ich für Feuerwehrmodelle. Jede meiner bisherigen Anlagen hatte eine Feuerwache. Das TT-Modell von AUHAGEN kam nicht in Betracht. Es sollte die Feuerwache einer freiwilligen Feuerwehr einer Kreisstadt nachgebildet werden, mit Stellplätzen für 6 – 8 Einsatzfahrzeuge. Ich entschied mich mit dem Modell „Dorffeuerwache“ für ein reines H0-Modell von VOLLMER. Das ist niemals H0 ! Durch die Tore der Fahrzeughalle passt geradeso ein RGW-W50 (Rettungsgerätewagen) – wohlgemerkt in TT. Überhaupt scheinen die VOLLMER’schen Modelle gut für den Verbau in TT geeignet zu sein.

Vorsicht mit H0 / TT –Modellen, rund um den Bahnhof angeboten werden (Bahnhofs-WC, Imbiss u.a.), diese Modelle haben nur TT-Grundflächen, dafür aber H0-Geschoßhöhen. Für TT nicht zu brauchen!

Immer wenn man mit der Modell-Vielfalt in H0 konfrontiert wird, ist man angesichts des mitunter „dünnen“ Angebotes für TT versucht, H0-Modell zu verbauen. Bitte keine H0-Straßenlampenmodelle in TT ! Die viel zu hohen Leuchten zerstören den optischen Eindruck nachhaltig. Dann lieber N-Modelle – oder eben Selbstbau. Ein guter Vergleich sind meiner Meinung nach die Masthöhe der „Lichtspender“ und die Höhe eines TT-Triebfahrzeuges. In ländlicher Umgebung sollte so ein Lichtmast im Bahnhofsbereich nicht mehr als die doppelte Höhe einer TT-Lok haben. Am besten beim nächsten Besuch auf dem Bahnhof mal drauf achten. Überhaupt Proportionen der Straßenlampen – z.B. haben die beliebten Gaslaternen einen Lampenschirmdurchmesser von umgerechnet über 1 Meter und eine Leuchtkraft einer Flutlichtanlage eines Fußballstadions. Ich hab mich unter Verwendung von LED für Selbstbau entschieden, auf der Seite „Umbau / Selbstbau“ gibt’s mehr davon.

Häufig fehlen die kleinen Dinge zur Ausgestaltung der Anlage. Welche große Hersteller bietet z.B. Trafostationen an, wie sie überall anzutreffen sind. Hier hilft STIPP als Produzent von fotorealistischen Bausätzen aus Karton weiter. Dort gibt’s z.B. auch konsequent in 1:120 die bekannten Buswartehäuschen aus Betonfertigteilen, die in der DDR allgegenwärtig waren. Der Bau ist etwas filigran, aber wer sich an die sehr gute Anleitung, die den Bausätzen beiliegt, hält, sollte gute Ergebnisse erzielen.

Ein „Nicht-TT-Modell“ mit recht guter TT-Eignung ist auch meine Drehscheibe im Bahnhof „Grenzbach“ – eine H0m-Scheibe von PECO mit 151mm Bühnenlänge. Auch dazu mehr unter „Umbau / Selbstbau“.

 
   
 
 
 
 


©2004 Burkhardt Köhler