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"PREUSSEN-PIMP" ODER CI PR05 AUF DER HÖHE DER ZEIT
 
 
 
 
 
Vorgeschichte
 
Für das Jahr 2010 hat MMS die Auslieferung eine völlig neu konstruierte P8 angekündigt. Vor der Zuteilung von Dieselloks der BR110 an das BW Zittau war eben diese P8 DIE Lokomotive vor den Personen- und Eilzügen auf den 17t-Strecken in der Oberlausitz – und für mich ist die P8 DIE Dampflokomotive überhaupt. So verwundert es sicher nicht, dass die Indienststellung mehrerer P8 ist schon ganz fest eingeplant ist…
Nur ist das aber eben ein klarer Fall für die EP-III und bisher hat sich meine Beschaffung von Reisezugwagen ausschließlich auf die EP-IV konzentriert. EP-III-Modelle von Reisezugwagen, die zur EP-III, zur P8 und zu den Strecken der Oberlausitz passen, sind in meinem Bestand nicht wirklich vorhanden – klar gibt es EINZELNE verschiedene Modelle der EP-III auch bei mir, aber eine stimmige Personenzuggarnitur lässt sich daraus nicht bilden.
Typisch für die Personenzüge auf den Strecken der Oberlausitz waren ausschließlich die Einheits-Abteilwagen der Bauarten D21 und D27. Modelle der Bauart gibt es als Kleinstserienmodelle von TableTop, aber leider steht deren Ausführung für mich in keinem vertretbaren Verhältnis zu ihrem Preis (aktuell 80,- € für das Fertigmodell, 55,- € für den Bausatz) – deshalb: kein Thema. Für die im Eilzugdienst verwendeten sog. Beutewagen (4-achsig) verschiedenster Herkunft fehlen 1:120-Modelle völlig…
Völlig untypisch für die Region waren 2-achsige Durchgangswagen der Einheitsbauart – die sog. Donnerbüchsen – ihre Verwendung schied deshalb von vorn herein aus…
 
Wunsch des Gedankens
 
Es musste also eine Ersatzlösung her:
Die Wagen sollten optisch ansprechend sein und in Erwartung eines vielleicht doch noch kommenden Großserienmodells des D21 / D27 auch möglichst preiswert – quasi als Übergangslösung.
Angedacht war eine Garnitur aus ca. 8 Wagen, wobei der Train nicht unbedingt typenrein sein sollte, aber auch nicht bunt durcheinander. Die ausgewählten Wagen sollten unbedingt mit den Mci von Lorenz harmonieren und als Packwagen war der Pwg-43 von Hädl „gesetzt“.
 
der Mci von Lorenz
 
der Pwgs-44 von Hädl
 
Die Wahl fiel letztendlich auf das Modell des preußischen Durchgangswagens Ci pr05, das vor vielen Jahren einmal im Programm von BTTB war – allerdings nur als EP-I-Modell der KPEV.
 
der Ci pr05 - vor vielen Jahren im BTTB-Programm
 
Ci pr05
 
2, 3 solcher Wagen waren vorhanden, vor einigen Jahren mal für ein Projekt vorgesehen, das ich gegenwärtig nicht weiter verfolge und ein paar weitere Wagen konnten preiswert und in gutem zustand beschafft werden. Modelle des Ci pr05 sind bei ebay mit etwas Geduld und einem Quentchen Glück in gutem Zustand für richtig wenig Geld zu haben, der Wagenkasten selbst ist auch noch aus heutiger sicht ein richtig ansehnliches Modell – aber eben EP-I…
Weniger gut ist die Detaillierung des Fahrgestells – es ist eigentlich das falsche Fahrgestell. BTTB hat seinerzeit für den Ci ein vorhandenes (Güterwagen)-Fahrgestell verwendet, so dass für einen Personenwagen typische Teile am Untergestell eben fehlen, z.B. Gasbehälter (nur EP-I und –II), Toilettenfallrohr oder eben ab EP-II / III Batteriekasten und Lichtmaschine. Und dann haben die Fahrgestelle natürlich keine KKK, nur Plaste-Achslager und serienmäßig die unseeligen Plaste-Radsätze.
Was man tun muss:
1. Neulackierung des Wagenkastens – oder besser Erstlackierung, denn wir haben es hier mit durchgefärter Plaste zu tun. Und auch eine Dacklackierung ist obligatorisch…
2. Wagenkastenbeschriftung nach EP-III mittels Decals
3. Mattlack-Decklack (farblos, matt)
4. nachträgliche Verglasung der Fenster an Türen und Stirnwand
5. Nachrüstung des Wagenbodens mit Lichtmaschine, Batteriekasten, Fallrohr
6. Einbau von Metallachslagern (z.B. PeHo)
7. Ersatz der Radsätze durch gedrehte Metallradsätze
8. Einbau von KKK mit Normschacht (zumindestens an den Endwagen)
 
  „Maxi-Pimp“  
 

 

 
  Wer es richtig krachen lassen will, kann sich am Ci pr05 so richtig auslassen.
Man könnte:
1. die einfache Fensterverglasung durch einzelne gefräste Fenstereinsätze, die bündig mit der Außenwand abschließen, ersetzen
2. das nicht ganz stimmige Fahrgestell durch ein Bausatz-Fahrgestell mit 3-Punkt-Abstützung und vorbildgerecht langen Federnachbildungen der „Digitalzentrale“ ersetzten
3. den Oberlichtaufbau durch Ätzteile deutlich aufwerten
4. Ersatz der Rahmenbeschriftung lt. EP-I durch stimmige Decals
5. eine Inneneinrichtung in den Wagen einbauen und „farbrichtig“ gestalten – vielleicht ergänzt durch einige Fahrgäste aus der Großfamilie der Preisers
6. Die Scherengitter der offenen Übergänge mittels von Ätzteilen (Krüger) nachbilden
Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt - wer es will, kann also in so einen Ci pr05 richtig Geld und Zeit investieren. Den Umfang der Arbeiten muss jeder selbst entscheiden…
 
     
  Mein Arbeitsumfang  
     
  1. Fahrgestell
- Batteriekasten und Lichtmaschine habe ich in einfacher Weise aus Plastprofilen, Messingdraht und dünnen Ms-Blechstreifen nachgebildet (Alternative: Batteriekasten aus Ätzteilen, Lichtmaschine als E-Teil von Tillig). Das Fallrohr ist ein Kleinteil von PSK. Die am Rahmen vorhandene Beschriftung (EP-I) habe ich belassen.
- Die Achslager erhielten Metallbuchsen von PeHo, Einbau neuer Radsätze von Mod-Müller.
- Einige Wagen erhielten einseitig KKK von PeHo. Aufgrund der „Kürze“ der Wagen sind für die Kurzkupplung der Wagen untereinander mit Steifkupplungen nicht unbedingt KKK erforderlich, aber zum Tfz und Mci / Pwg hin kommen Tillig-Kupplungen mit KKK und Normschacht zum Einsatz.

 
     
  2. Wagenkasten
- An einer Neulackierung führt kein Weg vorbei. Das Dach (im Original ein mit Dachpappe beklebtes Holzdach) erhielt einen „Pinselanstrich“ in graubraun – eine Spritzlackierung war mir da einfach zu gleichmäßig.
- Decals als Wagenkastenbeschriftung – natürlich unterschiedliche Wagennummern für die einzelnen Ci.
- „Schutzlack“ (farblos matt) ist selbstverständlich.
- Verglasung der Peron-Fenster mit fester Folie

 
     
 
 
 
der Arbeitsstand vom 10.01.2010 - noch allerhand Arbeit...
 
     
  3. Problematik „Stirnwandübergänge mit Scherengitter“
Am BTTB-Modell sind die offenen Übergangseinrichtungen zwischen den Wagen nicht nachgebildet… Aber irgendwie fehlt da was.

 
  Die Vorbildrecherche hat allerdings ergeben, dass es an den Wagen zu Zeiten der KPEV nur sehr primitive Übergänge ohne die von den Einheitswagen ("Donnerbüchsen") bekannten Schwerengittern gab. Es ist anzunehmen, dass diese schlecht gesicherten Übergänge bereits frühzeitig zurückgebaut wurden und in der EP-III nicht mehr vorhanden und die Wagen somit ohne Übergangsmöglichkeit waren.  
     
 
 
 
Und so sieht die Zuggarnitur nun fertig aus...
 
     
     
     
     


©2004 Burkhardt Köhler